Donnerstag, April 20

Cairns... my very last days in OZ

Nach 5.5 h Busfahrt bin ich am Montag Abend in Cairns angekommen und habe somit meine Tour der Ostküste "absolviert". Normal nutze ich den ersten Tag immer, um mir die neue Stadt anzuschauen. Diesmal sollte das anders laufen. Ich habe mit meinem Ostküstenpaket noch eine letzte Tagestour geplant und die war direkt am ersten Tag in Cairns und sollte in die Atherton Tablelands gehen. Abgeholt wurde ich um 7:30 Uhr mit einem Kleinbus von einem barfüßigen super gelaunten Australier, Brett, der mich und alle anderen Passagiere erstmal mit einer riesigen Umarmung begrüßt hat.


Die Reise sollte nun etwas südlicher von Cairns in den Daintree Rainforest gehen. Das ist übrigens der älteste Regenwald der Erde. Und mit dem Abbiegen vom Highway waren wir auch schon direkt drin. Die Straße schlängelte sich gute 40 Minuten über Serpentinen durch den Wald hinauf. Unser Tourguide hatte unfassbar viel Ahnung. Gefühlt wusste er zu jedem Thema was zu sagen, hatte lustige und interessante Geschichten zu erzählen und hat uns so die 1.5h Fahrzeit super unterhalten. "If you were to be an animal, which one would it be?" Vorstellungsrunde und "Fünfecks" standen auf dem Unterhaltungsprogramm.


Erstes Ziel der Tour war Lake Eacham, ein Vulkansee mit super klarem Wasser, kleinen Fischen und einem ausgesetzten Krokodil als Bewohner. Der See selbst ist 75m tief und liegt mitten im Regenwald. Wir waren natürlich drin schwimmen. Und es war echt warm, völlig skurril. (Brett hat uns gesagt: geht lieber rein, danach wird es nur noch kälter) Jedenfalls kann ich jetzt "baden in einem Vulkankrater" von der to do Liste streichen :)

Weiter ging es mit "tea" wie es hier genannt wird. (Das scheint es auch zu jeder Tages- und Nachtzeit geben zu können) Es gab frisch gebrühten Kaffee, Tee, super viel frisches Obst und kleine Muffins. Danach sind wir weiter zum ersten Wasserfall des Tages gefahren. Die "Dinner Falls" im Mount Hypipamee National Park waren deutlich kühler als der See. Aber wir sind natürlich trotzdem rein gesprungen. Oder ganz langsam rein gelaufen, wie mans nimmt. :)) man konnte auch dahinter krabbeln und den  Wasserfall aus der anderen Perspektive    anschauen, das war aber ziemlich schwierig, weil es die Tage vorher so geregnet hat und die Wucht einfach zu dolle war. Der Weg zurück zum Bus führte vorbei an einem Loch, welches eben mal 130m tief ist und einen Kratersee beherbergt. Dieser ist 73m tief und hat ganz eigene Lebewesen. Entenkrütze spendet hierzu das notwendige Futter. Das sah jedenfalls echt beeindruckend aus. Zurück am Bus gab es Lunch. Und das war, wie auch Tea, echt gut gemacht. Auf allen Touren gab es hier das beste Essen. Brett hat sich echt ins Zeug gelegt. Sandwiches (Ladies first hieß es, weil die Jungs sonst immer alles aufessen) und Kuchen und Salat. Verhungert sind wir jedenfalls nicht. Hoffentlich erkennt ihr mich noch wenn ich wieder daheim bin...

Danach fuhren wir weiter zum wohl berühmtesten aller Wasserfälle, dem Milla Milla Wasserfall. Das sagt sicher erstmal niemandem was, dort hat aber wohl Peter André sein Video zu "Mysterious Girl" gedreht (ich habe es immer noch nicht gesehen) und dort wurde die berühmte herbal essences Szene gedreht, in der das Model die Haare nach hinten wirft. Na das haben wir jedenfalls nachgestellt. Wir sind zwar allesamt fast erfroren, aber es hat gefetzt. Hierzu gibt es später Bilder, wenn Brett sie hochgeladen hat. Das war echt ein Schauspiel. Fast jeder, auch die Jungs, haben sich im Hair-flick versucht :) der Wasserfall selbst sieht aus wie gemalt. Er geht wirklich in einem Stück gerade nach unten. Als ob den jemand so gebaut hat. Und ist dazu eisig kalt.

Zu guter letzt waren wir dann an den Josefine Falls. Da war es mir dann zu kalt und ich habe auf nochmal umziehen und reinspringen verzichtet. Dennoch war es dort traumhaft. Und wir hatten bis auf ein paar kleine Schauer super Glück mit dem Wetter. Wir waren ja vom baden eh nass... :)
Auf dem Rückweg gab es dann noch ein paar fun facts und schöne Musik passend zum Roadtrip. Das war für mich auf jeden Fall die beste organisierte Tour der bisherigen Reise. Die Gruppe hat gefetzt und der Tourguide war der Knaller.


Der nächste Tag hielt die zweite Tour parat. Nachdem ich auf den Whitsundays leider nicht tauchen konnte, habe ich mit hier kurzerhand einen Tauchtag zum Great Barrier Reef gebucht. Auch hier ging es wieder viel zu früh los, aber man fährt ja auch ne ganze Weile raus. Es gibt einige Boote die  rausfahren, auch ans outer Reef, also habe ich mir eins rausgesucht, was weniger Leute als die anderen mitnimmt. Am Ende waren es doch 60, wovon allerdings höchstens 15-20 Taucher waren. Der Rest ist geschnorchelt. Ich hatte vorsorglich meine anti-kotz-Pillen eingeworfen, was das klügste des Tages war. Die Crew hat von Anfang an gesagt, wer seekrank wird oder sich nich sicher ist, sollte lieber was einnehmen. Natürlich haben wieder einige nicht zugehört oder gedacht, alles wird gut... so saßen auf dem hinteren Deck eine ganze menge Seekranker, die Gesichter in Kotztüten vergraben, kreideweiß und ziemlich leidend. Wer nicht hören will, muss fühlen. Bei ziemlich hohen Wellen und Windstärken von 20-30 Knoten war das abzusehen... mir ging es spitze :)

Am ersten Riff angekommen, waren auch (wie bei den Whitsundays) die Wellen weg und tauchen und Schnorcheln ging easy. Am ersten Riff haben wir zwei Tauchgänge gemacht. Die Sicht war insgesamt nicht ganz so gut, aber wir haben viel gesehen. Von tollen, noch intakten Korallenformationen, über massig bunte Fische bis zu einer Schildkröte. Am zweiten Riff war es noch schöner, viel mehr Korallen, tolle Unterwasserlandschaft, riesige Fischschwärme. Das einzig wirklich nervige an dem Trip war die Hektik, zwischen erstem und zweitem Tauchgang lagen 15 Minuten Pause. Dazu kam dass unsere Tauchgänge (wir waren nur 5 Leute) ein zu hoher Unterschied in Sachen Erfahrung lag. Da war einer, der gerade seinen Kurs beendet hat, einer der seit 5 Jahren nicht getaucht ist, aber grad 7 TG hatte und ein Italiener der seit 15 Jahren nicht tauchen war. Außerdem waren da eine andere Frau und ich mit ähnlicher Erfahrung. Unsere Luft hielt doppelt so lang und wir waren irgendwie die einzigen richtig ruhigen Taucher, neben dem Guide. Der hatte uns alle gut gehandelt. Das war sicher nicht einfach, zumal er nach und nach immer mit hoch ist, die Luftlosen rauszubringen. Das war etwas doof, hätten sie besser machen müssen, mit noch einem Guide zusätzlich. Zumal der Spaß mit 300$ (Überfährt, geführte Tauchgänge und Essen) ja auch nicht billig war. Dennoch hat sich die Tour gelohnt, denn ich war nun endlich im Great Barrier Reef tauchen. Was ich allerdings nicht unterschreibe ist die angebliche Haigarantie. Dort waren keine...Die waren alle in Byron Bay. :)  

Heute war dann dafür nichts geplant, sodass ich morgens aufgestanden bin und mal wieder Sport gemacht habe bevor ich mich beim absolut besten Hostelfrühstück aller Zeiten völlig überfressen habe. Hier gibts (für Hostel Verhältnisse) echt alles: Toast, Marmelade, Honig, Cornflakes (3 verschiedene Sorten), Jogurt, Spiegeleier (!!!), Kaffee, Saft und Obst. Ich war völlig baff... das musste ich ausnutzen, was zur Folge hatte, dass ich abends noch immer keinen Hunger hatte. Auch nach 3 h durch die Stadt und laufen. Cairns ist ganz schön, ziemlich weitläufig, hat leider keinen wirklichen Strand (braucht man auch nicht, sind eh Krokos drin), einem schönen Hafen, einer tollen Promenade und ansonsten einem wohl sehr schönen botanischen Garten. Dazu war mir heute aber der Weg zu weit. Außerdem musste ich noch Sachen sortieren und packen, da ja morgen mein Flieger geht. Und: ich habe es geschafft, mich nach 8 Wochen Australien und ordentlichem Teint, heute zu verbrennen. So blöd muss man mal sein :))

Und jetzt sitze ich auf der Terrasse des Hostels in nem Sitzsack und schreibe... 25 Grad abends um 22 Uhr... es gibt wirklich schlimmeres. Morgen muss ich mich dann vom 5. Kontinent verabschieden... mal sehen, wie das wird.

Nun aber erst mal gute Nacht und bis demnächst...


 



 



 


 



 



 



 



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