Nachdem ich den ersten Tag auf Bali entspannt habe angehen lassen (ok, wir lassen den 5km Marsch durch 33 Grad mal nicht zählen), bot mir Wayan am zweiten Tag an, mit mir eine Tour zu ein paar Sehenswürdigkeiten zu machen. Ich habe direkt zugesagt, ohne zu wissen, was genau auf mich zu kommt. Es ging los um 9 Uhr morgens und unsere erste Station sollte eine traditionelle balinesische Tanzaufführung sein. Diese nennt sich Barong und handelt vom "Kampf" zwischen gut und böse, wobei hier tatsächlich keine der Seiten gewinnt. Vielmehr geht es darum, dass sich auf der Welt alles ausgleicht und alles zu einem Zweck geschieht. Der Barong selbst ist ein mystisches Wesen, welches die guten Kräfte auf der Erde repräsentiert. Daneben existiert Rangda, die Königin der Hexen. Los geht die Geschichte mit der Vorstellung des Barong und dann tanzen zwei Frauen den traditionellen Legong. Diesen kann man tatsächlich in Kursen erlernen und ist so gar nicht daS, was wir Europäer unter tanzen verstehen. Vielmehr ist es ein Zusammenspiel aus Gesten, etwas laufen, Hüftbewegungen, Augen und viel bunter Kleidung. Die Vorführung insgesamt wurde von balinesischen Musikern, Gamelan, begleitet, was nach schrillen Pfeifen, triangelähnlichen Geräuschen und Bambus Xylophonen klang. Es war laut und schrill und bunt und lustig.
Nach gut einer Stunde war das Spektakel vorüber und wir sind weiter gefahren. Der zweite Stopp war (wie touristisch) eine Silberschmiede. Was ich nicht wusste, war, dass Silber in Bali "hergestellt" und verarbeitet wird. Jedenfalls habe ich natürlich was kleines gekauft, ich bin ja ein guter Tourist :) das war allerdings wirklich nur ein kurzer Stopp. Weiter ging es dann durch bunte Orte, unfassbaren Verkehr, kleine verwinkelte Straßen, bis wir am Monkey Forest in Ubud angekommen sind. Ich Depp habe, bevor ich zum Eingang bin, erstmal eine Banane gegessen. Das ist schon wirklich eine Leistung, wo ja überall Affen waren, die sowas von geschult auf Bananen sind. Unfassbar. Die haben sich das jedenfalls gemerkt und mich im Wald dann ein paar mal angesprungen, dachten wohl, da wäre noch was zu holen. Die auf'n waren schon ziemlich unberechenbar, sodass ich da sehr vorsichtig durch gelaufen bin. Aber dort sind sie verglichen mit anderen Orten wohl relativ zahm und tun nix, sodass ich wohl behalten wieder am Auto ankam.
Der dritte Stopp führte uns nördlich von Ubud zum Tempel Pura Tirtha Empul. Das ist ein springwater Tempel und einer der wichtigsten und heiligsten Temperamenten auf Bali. Von dort gibt es diese ganzen vielen berühmten Bilder von "Reinigungen" und Zeremonien. Am Eingang bekamen wir einen Sarong, den muss man, wenn man kurze Hosen trägt, um die Hüfte binden. Wenn man an einer zeremoniellen Reinigung teilnehmen will, bekommt man sogar einen besonderen Sarong, der dann richtig echt aussieht und gebunden wird. Wayan hat mir allerhand erklärt und mir die Gebetsrituale gezeigt. Und das beste in Bali ist, dass man überall Fotos machen darf. Es gibt, bis auf im inneren der Tempel kein Verbot für Bilder. Der Tempel und die Fontänen werden mit Frischwasser gespeist, welches vermutlich von einem der Vulkane kommt. Das Wasser ist super klar und ihm wird heilende Wirkung nachgesagt. Außerdem versiegt die Quelle nicht, auch bei länger Trockenheit. Dieser Ort war super schön und wirklich inspirierend. Man hatte ob der vielen Menschen nie das Gefühl, dass es nur um Tourismus geht. Vielmehr gelochten sich die Zahlen der Einheimischen denen der Touristen an, wenn sie sie nicht gar übertroffen haben. Außerdem war es durch das viele Wasser etwas kühler und somit erträglicher.
Was witzig ist, an jedem der Tempel, in denen ich war, gab es zig Verkaufsstände, an denen man den gleichen Kram kaufen konnte: Sarongs, Kleider, Magnete, Teelichthalter und sonst alles, was einigermaßen aussah, als sei es was besonderes :)
Weiter ging es dann durch Urwald, Berge, kleine Dörfer bis wir am wohl bekanntesten Ausblick der Insel ankamen: den Tegallalang Reisterrassen. Und: es sieht wirklich aus, wie auf Postkarten. Unfassbar schön, super grün. Dort habe ich mich in ein kleines Café gesetzt und bei einem balinesischen Kaffee und einem frischen Obstsaft die Aussicht genossen. Dort hätte ich stundenlang bleiben können.
Wayan hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und mir binnen eines Tages alles wichtige und schöne in seiner Region gezeigt. Als wir am späten Nachmittag im Haus ankamen, war ich dann ziemlich knülle, aber total zufrieden. Ich bin dann zu seiner Schwester ins Warung und habe zu Abend gegessen und mir ein großes Bier gegönnt...was ich nicht geschafft habe. Man war das gross :)
Als ich dann auf meine Terrasse bin, kamen neue Nachbarn aus dem zweiten Zimmer, mit denen ich noch den halben Abend gequatscht habe. Es war ein englisches Pärchen und ein Holländer und sie haben gesagt, sie nehmen mich am nächsten Tag mit auf eine Sonnenaufgangswanderung nahe Ubud. Das bedeutete: aufstehen um 5 Uhr. Nun ja, ist ja Urlaub... mehr davon aber später... nun erstmal mein Tag in Bildern.
Euch einen schönen Tag und bis gleich :)
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