Freitag, März 10

Cradle Mountain - Strahan - Hobart

Ich hatte ein Bett im Bunkhouse gemietet, als ich ankam war die Überraschung aber gross, denn ich bekam ein Upgrade in ein Familienzimmer, welches ich dann ganz für mich allein hatte. :) Da die Rezeption schon geschlossen hatte, konnte ich das allerdings erst am nächsten Tag in Erfahrung bringen. Bis dahin hatte ich etwas Schiss, dass sie mich, aufgrund dessen, dass ich meine Buchung um zwei Nächte verschoben hatte, einfach in ein solches Zimmer gebucht haben, was dann normalerweise mal an die 100$ die Nacht kosten würde. Aber: geschlafen hab ich dennoch super. Mitten im Wald, völlige Ruhe und keine schnarchenden Mitbewohner :) 


Als ich dann die 'facilities' ausgecheckt hatte und wusste, wo duschen und Küche sind, wollte ich meine Sachen holen und bin direkt Gigi in die Arme gelaufen. Mit ihr habe ich die ersten beiden Nächte in Tasmanien ein Zimmer geteilt und in dem Moment dachten wir beide: da hätten wir uns auch zusammen tun können, denn bis auf Stanley waren wir an den gleichen Orten. Nun ja, nächstes mal :) sie erzählte mir von ihrer Tour auf den Cradle und gab mir, weil sie am nächsten morgen weiter reisen wollte, ihr park ticket, was bedeutete, dass ich keine extra Gebühr zahlen musste. Das war super. 

Also bin ich am nächsten morgen super ausgeschlafen aufgestanden und habe mich fertig gemacht für meine Wanderung. Im visitor information center habe ich mir noch eine Wanderkarte und ein paar Infos geholt, bevor ich mit dem Shuttle Bus bis zum Dove Lake im Nationalpark gefahren bin. Dort angekommen, habe ich mir eine gut 4h Route rausgesucht, mich ins Tourbuch eingetragen, nochmal Pipi und dann los. Im Reiseführer steht, dass der Cradle kaum zwei Tage am Stück ohne Regen oder Wolken ist. Die habe ich abgepasst. Die Sonne schien, kaum Wolken, ein bisschen Wind, aber sonst absolut traumhaft. Die Route führte ein paar hundert Meter am Dove Lake vorbei, bis sie rechts rauf, einen Krackselsteig hoch ging und ich binnen kürzester Zeit 400 Höhenmeter machte. Da kam ich ordentlich ins schwitzen, aber die Aussicht entschädigte für jegliche 'Anstrengung'. Mein Ziel war der Marions Lookout, welcher auf knapp 1400m liegt und eine fantastische Aussicht auf den Cradle Mountain und die Landschaft drum rum bietet. Und die Sonne, hab ich die Sonne erwähnt? Nach einer guten Stunde kam ich oben an und war beeindruckt. So eine tolle Landschaft, unfassbar. 

Weiter ging meine Tour dann am Crater Lake vorbei bergab. Das Stück bis zum Ende des Weges ist ein Teil des Overland Tracks. Da kamen mir auch viele Wanderer mit riesigen  Rucksäcken entgegen, die an dem Mittwoch die 6 tägige Tour starteten. Ich habe das auch  lange überlegt, aber irgendwie fühlen sich Tagestouren derzeit besser an. Dazu kommt, dass man für die sechs Tage alles, aber auch alles mitnehmen muss. Neben Klamotten, die wohl das wenigste ausmachen, braucht man ein Zelt, Schlafsack und essen, sowie einen Gaskocher oder dergleichen für die komplette Zeit. Die Rucksäcke sahen entsprechend vollgepackt aus. Das gute ist ja, dass das Essen weniger wird :) vorbei am Crater Lake wird die Landschaft wieder grüner und man läuft entlang eines kleinen Flusses. Und noch ein paar hundert Meter weiter, kommt mir Christoph entgegen, mit dem ich im Bus vom Flughafen ins Gespräch kam und der mir da erzählte, dass er den Track gehen wird. Was für ein riesiger Zufall. Sachen gibts :) also haben wir kurz geschnackt und dann ist er los und ich weiter auf meiner Route. Am Ronny Creek endet der Weg und man kann zurück mit dem Shuttle fahren. Darauf hatte ich aber nich keine Lust, also bin ich noch ein wenig dem Boardwalk Richtung visitor center durch das Cradle Valley gefolgt. Es ist wirklich beeindruckend, wie sich die Landschaft eben mal nach ein paar hundert Metern ändert. 

Zurück am Auto habe ich mir nach 4.5h wandern noch einen echt gen Cappuccino gegönnt und bin dann in Richtung Strahan aufgebrochen. Das ist ein kleines Städtchen am westlichen Zipfel Tasmaniens und berühmt für seine Sonnenuntergänge. 

Das Hostel habe ich etwas suchen müssen, doch als ich eincheckte, hupte es und Susan (sie ist eine der beiden Australierinnen, mit denen ich in Stanley den Abend gequatscht hatte) stand vor der Tür und wollte auch einchecken. Also haben wir uns direkt für eine Fahrt zum Strand für den berühmten Sonnenuntergang zusammen getan. Der Vermieter sagte dann noch, dass wir nur zu viert im 8-Bett Zimmer sind, weil er die Zimmer nicht gern so voll packt und auch eine Holländerin dabei ist. Und siehe es, es war Gigi. Wir hätten uns wirklich zusammen tun können. Also kam sie mit zum Strand und das war neben dem Gipfel am Mittag dann ein absolutes Highlight dieser Reise bisher. Ein riesiger Strand und 7 Leute da, die sich das Spektakel angesehen haben. Wir saßen dort, machten Fotos, redeten über alles mögliche und  tranken Bier. Das war eine unglaubliche Stimmung und so kam es, dass uns Gigi dann ihre Lebensgeschichte erzählte... dagegen fühlten sich meine "Probleme" irgendwie klein an. Sie  schloss mit dem Satz: reisen reinigt die Seele und damit waren wir dann alle zufrieden. 

Zurück im Hostel, was irgendwie mehr wie ein Sommercamp war, saß ich mit Susan noch ziemlich lang mit einem Wein und guten Gesprächen, bevor wir dann ins Bett sind. Ich habe Mega gut geschlafen. Und bin für meine Verhältnisse echt zeitig aufgewacht. (7:30;)) Susan wollte mich am nächsten morgen wecken, weil im Bach neben dem Bungalow ein Platypus wohnen soll, aber der kam nicht raus. 

Susan ist dann auf eine Flussfahrt und ich habe ne kleine Runde gesportelt, bis ich auf die wirklich lange Fahrt (300km, das ist in Tasmanien unheimlich weit und dauerte ca 6h) zurück nach Hobart aufbrach. Auf dem Weg hab ich natürlich noch am ein paar Stationen halt gemacht und mir Wasserfälle, Seen, Nationalparks und eine Kupfermine angeschaut, bis ich abends völlig platt in Hobart ankam. Hier teile ich mir das Zimmer mit Eva, einer anderen Holländerin, mit der ich morgen früh (Samstag, bevor mein Flug nach Sydney geht) zusammen zum Markt gehe. Der muss hier eine echte Attraktion sein. Heute dagegen mach ich nicht viel. Ich war morgens Sport machen, werde jetzt nochmal in die Stadt schlendern und überlege tatsächlich ein Paket nach hause zu schicken, ich habe viel zu viel Scheiss dabei, den ich ständig durch die Gegend tragen muss. :) eigentlich nicht überraschend. 

Mehr dann das nächste mal aus Sydney... bisschen gespannt bin ich ja schon, obgleich Tassie wohl meine Trauminsel bleiben. 

 



 



 


 



 





1 Kommentar:

  1. Hallo Claudia, echt interessant zu lesen, was Du so alles erlebst. Und dann die schönen Bilder, vor allem die am Strand. Einfach herrlich!!! Ja und es ist schon immer sehr spannend, was man für Leute auf den Reisen so trifft. Also ich wünsche Dir weiterhin erst einmal eine gute Woche, einen guten Trip nach Sydney. Beste Grüße Dalie

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