Nachdem ich mich doch etwas wehmütig von Porto verabschieden musste, ging es für mich weiter nach Coimbra. Ich hatte wirklich kurzfristig ein schönes Airbnb bei einer portugiesischen Ärztin gefunden, die für die entspannten 15€ pro Nacht sogar Frühstück im Angebot hatte. Coimbra selbst ist total hügelig, meine Wohnung lag auf einem der Berge und hatte einen Balkon mit tollster Aussicht auf den Berg gegenüber, auf dem sich die Universität und der botanische Garten befanden. Und: es gab sowohl Sonnenauf- als auch Untergang auf dem Balkon. Hach und natürlich Frühstück und Feierabendbier :)
Weiter ging es dann durch den wohl noch nicht so alten botanischen Garten, der auch den Biologiestudenten als Bildungsstätte diente. Ansonsten ging es immer bergauf-bergab und ich kam zwischendurch ganz schön außer Puste. Unten, auf der anderen Seite des Berges, angekommen, war der Fluss, der Coimbra in zwei Teile teilt. Alles war super schön und grün und hergerichtet. Also schlenderte ich weiter über den Fluss, vorbei an tollen Parkanlagen, bis ich am Eingang der Altstadt ankam. Und dort tat ich erstmal, wie der Tourist in Portugal tut- er setzt sich und trinkt Wein. :) gut, es war auch schon 16 Uhr, da ist das erlaubt. Der Weg weiter durch die Gassen war sehr schön, alte Gebäude wechselten sich mit traditionellen Wohnhäusern und großen amtlichen Gemäuern ab.
Für den Abend hatte ich mir ein absolut traditionelles Restaurant unweit meiner Wohnung ausgesucht. Also lief ich nochmal heim, also nein, ich kletterte, denn es ging doch anständig nach oben und genoss einen unwahrscheinlich tollen Sonnenuntergang auf dem Balkon. Das Restaurant war, als ich dort war, menschenleer. Der gemeine Portugiese geht offenbar nicht vor 20 Uhr essen. Der Inhaber sprach wenig Englisch, sodass die Erklärung dessen, was er empfiehlt sehr lustig ausfiel. Am Ende aß ich Codfish in einer Tomaten-Zwiebel-Soße mit einer Art Béchamel oben drauf. Es war super lecker, obwohl es merkwürdig aussah. Bezahlt habe ich für ein Glas Hauswein, Espresso, Fisch, Brot, Wasser super entspannte 9€. Dabei war der Wein genauso ‚teuer‘ wie der Espresso.
Tag zwei in der Gegend stand mal wieder unter dem Motto: Wandern. Ich hatte meiner Gastgeberin Nadia erzählt, was ich vor habe und sie kam im sofort mit Ideen für die tollsten Wege um die Ecke. So verschlug es mich in die Serra de Lousã. Dort gab es einige tolle Wanderungen und ich entschied mich am Ende für eine, die zugegeben nicht die Längste war mit ihren knapp 8km, dafür aber in Talasnal, einem unfassbar idyllischen Bergdorf, vorbeikam. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich am Berg ein kleines verfallenes Haus auf... und dahinter geht es weiter. Dieses Dorf ist so schön, dass ich am liebsten dort geblieben wäre. Das Wetter war traumhaft, es gab Kaffee (die Unterkünfte hatten leider zu) und eigentlich störte nur der Wind. Der Weg insgesamt führte gut bergauf und bergab. Zwischendurch wünschte ich mir kurz meine Wanderstöcke... aber wir sind ja noch jung, also ging das schon.
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