Freitag, November 10

Porto, du bist einfach wundervoll

Carlos, mein überaus freundlicher Gastgeber, hatte mich am Abend zuvor ja schon mit den besten Informationen über Porto versorgt und so war relativ klar, wie ich den Tag starte und was ich mir alles anschauen will. Natürlich muss ich erst einmal ein Gefühl für die Entfernungen kriegen, aber das geht ja am besten, wenn man einfach losläuft. Ich bin also die Hauptstraße nach unten gelaufen und, Carlos hatte mich vorgewarnt, entwickelte diese sich ganz schnell in Portos Shoppingmeile.... puh also abbiegen und abseits der tollen Schuhläden aufhalten...eins muss ich echt sagen: es gibt unheimlich tolle Schuhe...Aber zurück zur Stadt. Ich lief die Straße hinunter bis zur Capela das Almas, einer wirklich tollen Kirche, die außen komplett mit den typisch portugiesischen Kacheln versehen war. Das sah wirklich schön aus und hatte was besonderes. Dort bog ich dann rechts ab und gelangte direkt zum Mercado do Bolhao, einer halb offenen riesigen Markthalle, die es offenbar nicht mehr lange geben wird, weil die Regierung dort was anderes plant. Das wäre wirklich schade, denn hier erlebt man buntes Treiben, Fisch- und Fleischverkäufer genauso wie Obst, Gemüse und die typischen portugiesischen Mitbringsel aus Kork und Porzellan. Außerdem gab es dort kleine ‚Restaurants‘, in denen die Gäste schon gegen 11:30 Uhr Wein tranken.. na gut, es war ja auch Samstag :) (von wegen, denn Montag morgens sah es genauso aus)

Nachdem ich dort allerhand Souvenirs besorgt habe, ging es weiter in Richtung Rathaus, durch kleine Gassen und schöne große Straßen, alles ist super sauber und schön hergerichtet. Der Das Camara Municipal do Porto ist ein sehr imposantes Gebäude und thront wunderbar über der Stadt und einem tollen parkähnlichen Platz, wo sich doch einige Touristen eine Fotoschlacht lieferten. Ich wurde allein 3 Mal erfragt, ob ich ein Foto machen würde. Vorbei am Liberty Square ging es dann weiter Richtung Fluss. Und ein wenig wie aus dem Nichts tauchte ein riesiges Gebäude auf, die Capela de Senhora do Patrocinio. Von hier oben hatte man einen tollen Blick auf die andere Seite des Flusses und konnte erahnen, wo die Portweinhäuser zu finden waren. Allerdings bin ich von dort durch kleinste Gassen weiter in die historische Altstadt eingetaucht und nicht direkt zur Brücke gelaufen. In der historischen Altstadt kann man sich echt verlaufen, dort habe ich sicherlich über eine Stunde zugebracht. Und irgendwann kommt man dann eben doch am Fluss an. Und wie ich immer sage: wenn Wasser im Spiel ist, ist die Stimmung gleich eine andere. Dort waren Schausteller, Cafés, Souvenierbuden und immer im Blick diese riesige Brücke, über die man natürlich sowohl unten als auch oben laufen konnte. Und das tat ich dann, erst unten und dann drüben auf der Flussseite vorbei an den Portweinherstellern, den Berg (ja, man kann definitiv Berg sagen) hinauf und durch den Jardim do Morro auf den oberen Teil der Brücke. Was eine Aussicht und es fühlte sich doch etwas wackelig an, wenn dann die Straßenbahn drüber fuhr und die Brücke leicht wackelte. Wahrscheinlich war das nur in meinem Kopf, aber trotzdem. :)

Auf dem Rückweg, ich hatte inzwischen locker 12km absolviert und einige Stunden gebraucht, lief ich dann noch über die Einkaufsstraße zurück, jedoch war mir mal gar nicht nach Shoppen. stattdessen fand ich ein überaus tolles kleines Restaurant, nun ja, eigentlich war es eher eine Käse/Weinbar und da hab ich mich dann mal richtig gehen lassen und eine tolle Käseplatte und Weißwein aus dem Dourotal getrunken. Und danach war ich auch in der richtigen Bettschwere ;)

Der zweite Tag sollte mich mehr in den Westen der Stadt führen, denn dort gab es noch die Bücherei, in der offenbar ein großer Teil von Harry Potter geschrieben wurde (ähm, ja, sah von außen schnuckelig aus ;)) und eine sehr berühmte Kneipenmeile, die Rua da Galeria de Paris. Und weil Sonntag war und die Sonne schien, war direkt noch ein total niedlicher Straßenmarkt. Nein, ich glaube, der ist dort immer, aber es war so schön passend. Direkt gegenüber befindet sich zudem noch mein Hauptziel des Tages, nämlich die Irmandade dos Clerigos. Das ist eine tolle Kirche mit einem unfassbar tollen Turm, auf den man natürlich klettern kann und dann in 360 Grad wirklich ganz Porto überblicken kann. Das war fantastisch und ich war trotz des Windes locker eine Stunde ganz oben. Weiter bin ich dann weiter westlich wieder Richtung Fluss gelaufen, habe am Justizgebäude noch der feierlichen und äußerst lauten Aufnahme der neuen Jura Studenten zugesehen, bis ich am Fluss ankam und mich in die Abendsonne setzte und ein Gläschen Wein genoss. 
 

Denn abends war ich dann von Carlos und Marianna, seiner Mitbewohnerin zu einem portugiesisch-brasilianischen Abendessen eingeladen. Marianna und ihre Mutter haben gekocht und Carlos den Wein gesponsert. Das war ein wirklich toller Abschluss meines Portoo Aufenthaltes, waren wir doch super gemischt, eine Ecuadorianierin, ein Iraner, zwei Brasilianerinnen, zwei Portugiesen und ich. Und gesprochen wurde alles mal, Portugiesisch, Englisch, Spanisch, nur Deutsch wollte niemand ;))

Für mich war Porto jedenfalls bisher die schönste Stadt, und das schreibe ich heute aus Lissabon. Hier werde ich mich jetzt mal ins Getümmell stürzen, schade, dass hier kein Carlos ist, der tolle Tipps bereit hält. 

Aber nun schaut euch doch Porto mal selbst an..die Fotos sprechen wohl für sich...










































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