Nach einer doch turbulenten letzten Arbeitswoche habe ich es dann Freitagabend geschafft, meinen Koffer zu packen.. zum Glück musste ich Samstag erst Nachmittags los, sodass noch mehr als genug Zeit war. Ihr kennt das Spiel mit dem Packen ja ;) Also habe ich mich auf meine doch lange Fahrt nach Frankfurt Hahn gemacht und hatte mächtig Glück, denn es war mal null Verkehr und ich war nach 4h, inklusive 2er Pausen am Flughafen. Dort angekommen war ich abermals erstaunt, überrascht oder doch einfach nur sprachlos ob der Ignoranz der Reisenden. Ist ja nicht so, dass es nicht seit Jahren verboten ist, Flüssigkeiten in großen Mengen ins Handgepäck zu nehmen - auch, wenn man nur mit Handgepäck reist...
Das scheint manchen aber fremd oder egal zu sein, denn da bestand teilweise der halbe Koffer aus Tüten mit diversen Pflegeprodukten und Getränken... also ich würde als Sicherheitsbeamter nen Anfall kriegen. Nun denn, nachdem dann die 10 Hanseln ca 30 Minuten durch den Check brauchten, begab ich mich zum Gate, nur um nach 1h aufs Boarding zu warten, feststellen zu müssen, dass der Flug Verspätung hat ... wähhhh, ich will jetzt endlich los. Schlussendlich hat dann doch alles super geklappt, der Flug war trotz des angekündigten Sturms wie eine Busfahrt und ich kam gut auf Sao Miguel an. Mein Airbnb Host hat mir dann sogar noch Zutaten fürs Frühstück mitgebracht, dass ich den ersten Tag nicht verhungern muss...
Tag eins stand wie gewöhnlich ganz im Zeichen von: Überblick verschaffen, Insel anschauen, rumfahren... also stand ich auf, trank Kaffee und machte mich dann mit meinem Mietwagen auf den Weg die Nordküste entlang. Und schon nach 10 Minuten war ich gefesselt, hier wechseln sich grünste Hügel mit kargen Klippen und wolkenverhangenen Bergen ab... das ist einfach ein Traum. Ich fuhr also die Nordküste entlang und hielt an, wo es mir gefiel und wo die Sonne schön schien. Denn die war am ersten Tag sehr gnädig. Die Insel ist zugegeben nicht riesig groß, fährt man einmal quer drüber ist man nach 20 Minuten auf der anderen Seite. Anders ist es dann von Ost nach West - das dauert schon mal 2h oder mehr. Ich habe also Klippen und Täler, Berge und jede Menge Kühe gesehen. Das Inselinnere hätte locker auch das Alpenvorland sein können, so viele Kühe standen dort rum. Und so ging der Tag auch rum - deutlich schneller als ich wollte. Abends war ich dann in Capelas, der nächst größere Ort hier in der Nähe in einem Restaurant, was mir mein Vermieter empfohlen hat. Nun ja, es war ok und man konnte es essen, aber der Knaller wars jetzt nicht. Ich glaube, mein Besuch dort war das Resultat der Vetternwirtschaft. Insgesamt muss ich sagen, dass ich in der zeit bisher kein wirklich gemütliches Restaurant gesehen habe. Vielleicht hab ich nicht richtig geschaut, aber meist gibt es grelles Oberlicht, eine Horde alter Männer davor und wenig Gemütlichkeit. Mal sehen, wie das auf dem Festland wird. Insgesamt erstaunlich finde ich, dass wieder nur Männergruppen auf den Straßen zu sehen sind. Als ob es keine Frauen gibt, oder diese arbeiten oder zuhause am Herd stehen. Völlig erstaunlich...und endet natürlich täglich in den Blicken der Bevölkerung, wenn ich dann alleine durch die Gegend laufend auftauche und keine Begleitung dabei habe.
Zurück in meiner Unterkunft, hab ich mich noch mit einem Bier auf die Veranda gesetzt und dem Wind gelauscht....ganz schön friedlich hier, bis auf den Hahn, dem es auch mal nach um 2:20 einfällt, er könne ja mal auf sich aufmerksam machen.
Am Tag drauf sollte es dann richtig los gehen, die längste Tour auf dem Kratergrad stand auf dem Programm...
Tolle Bilder und schöner Bericht :) LG, Nicole
AntwortenLöschen