Der Anflug über Thailand war ziemlich spektakulär... das Flugzeug (und ohne Mist, es waren maximal 30 Passagiere an Bord) setzte zum Sinkflug an und durch die Wolken tauchten immer wieder tolle Felsformationen im Meer auf. Und das durch riesige Wattewolken ... traumhaft anzusehen. An meinem letzten Tag in Kambodscha hatte ich so eine Eingebung...und die sollte die beste Idee überhaupt werden.... ich miete uns ein Auto für Thailand... Das habe ich dann direkt abgeholt und mir eine kleine Rundfahrt durch Phuket Island gemacht. Meine Mutti, mit der ich die letzten 10 Tage hier verbringen werde, landete am selben Tag, allerdings erst am Abend. Das gab mir gut 8h Zeit, die Gegend zu erkunden...
Also bin ich los gefahren, habe mich natürlich wieder einmal nicht belesen vorher, sondern mir die erst beste Stadt ausgesucht und wo bin ich gelandet? In Patong, der Party Hauptstadt... da wollte ich ja eigentlich nicht hin und schön war es dort auch nicht. Riesig bebaut und einfach viel zu touristisch.... zum Glück wohnen wir gaaaanz woanders. Also habe ich mir dort nur ein Mittag genehmigt... und den besten Nachtisch überhaupt: sticky rice with mango. Heiliger...da sind alle Kalorien drin, die es gibt und sie sind so lecker verpackt...
Als ich damit fertig war, war es Zeit für Bewegung und da war ein "Wasserfall" nicht weit. Zu dem bin ich gefahren und, ich hatte es tatsächlich schon irgendwo gelesen, diese sind nicht mit den europäischen zu vergleichen. Erst bin ich den völlig falschen Weg hoch gelaufen, der soooo steil war, dass ich aufgrund der Nässe barfuß gegangen bin. Die Flipflops waren so rutschig, das das nur in einer Schlitterpartie geendet wäre. Nach ca 5 Minuten und einer Steigung von locker 15% hab ich mir eingestanden, dass ich wohl falsch bin. Also bin ich in Tippelschritten wieder runter und dann weiter links den richtigen Weg hoch. Der Wasserfall war jedenfalls eher ein Rinnsal und gefallen ist da auch nix... aber was solls, es ging ja hauptsächlich um die Bewegung. Und damit ich noch bisschen Natur sehe, bin ich dann ganz kleine Straßen zurück zum Flughafen gefahren. Der Flughafen ist übrigens auch so ein Phänomen: ich wollte aus der Wärme in den Ankunftsbereich und auf Mutti warten... jaaa aber einmal raus, darf man nicht mehr rein, nein, der Wartebereich ist draußen...in der Wärme.. aber war ja nicht lang und dann ist sie gelandet und wir sind gemütlich Richtung Norden ins Hotel gefahren. Hier gab es dann noch ein tolles Abendessen (eigentlich war ich vom sticky rice noch total satt), einem leckeren Wein und Gespräche bis weit nach Mitternacht.
Das Hotel, Leute, das ist der absolute Hit. Nach allen zT schäbigen Hostels und Airbnb, die ich in den letzten Monaten bewohnt habe, ist das hier an Luxus nicht zu übertreffen. Als Abschluss also super geeignet :)) der erste Tag war etwas ruhiger, wir haben uns den Strand angeschaut, von dem man leider nicht wirklich baden kann, da aktuell die Strömungen so krass sind, dass es schlichtweg zu gefährlich ist. Füße rein ging aber gut und war warm wie in der Badewanne. Und dann lagen wir gemütlich am Pool rum bis uns am späten Nachmittag dann doch langweilig wurde und wir uns in unser Auto gesetzt haben und eben mal drauf los gefahren sind. Raus kamen wir in Khao Lak, was ca 40 min nördlich von uns liegt und haben dort am Strand den Sonnenuntergang angeschaut und die typischen Touri Bilder auf der Schaukel am Strand gemacht :)
Tag zwei startete ähnlich ruhig... da das Hotel über ein tolles Fitnessstudio verfügt, habe ich im klimatisierten Raum beinahe jeden Morgen eine ordentliche Sporteinheit absolviert... das war toll. Aber, Tag zwei: nach Sport und Frühstück habe ich Mutti aufs Kajak verfrachtet und wir sind eine gute halbe Stunde flussaufwärts gepaddelt, bis wir an einem wirklich tollen Tempel angekommen sind. Man möchte meinen, ich habe genug Tempel gesehen, aber diese hier sind soooo schön und so ganz anders zu denen in Kambodscha. So viel Farbe und Gold und hach einfach toll. Flussabwärts gings dann wesentlich leichter und wir könnten noch einen Abstecher an den Strand machen. Man muss dazu sagen, direkt vorm Hotel läuft ein kleiner Fluss entlang, den überquert man und landet direkt am Strand. Man hat also beides, Wind und Wetterschutz und Strand. Dieser vorgelagerte Bereich hat dem Hotel und der Gegend beim Tsunami 2004 den Arsch gerettet, hat nämlich das schlimmste abgefangen.
An Tag drei habe ich uns einen Nationalpark rausgesucht, in dem es einen Wanderweg durch den Dschungel gibt. Die Anfahrt war ziemlich lang, aber super spektakulär, durch Regenwald über Berge und durch kleine Dörfer. Auf dem Wanderweg sollten auch wieder Wasserfälle sein... aber auch hier ein ähnliches Bild... gefallen ist da nicht viel, aber die Kulisse sah trotzdem toll aus :)
Für den nächsten Tag haben wir uns dann vom Hotel eine Tempeltour buchen lassen...ja, ich habe noch nicht genügend Tempel gesehen... los ging es 8:30 Uhr und wir wurden von unserem Fahrer, der sich Bau (ausgesprochen wie das englische Ball) nennt und einen wirklich super Job gemacht hat. Wir fuhren also los und nach gut einer Stunde waren wir mitten im Regenwald vor dem Eingang einer Höhle, zu der wir hoch krackseln mussten. Der Ort nennt sich Tham Paya Nakarat und ist nicht direkt ein Tempel als vielmehr eine Herberge für Mönche. Die ganze Anlage war ein Traum, riesige Höhlen, Felsvorsprünge, Buddhastatuen und kleine Hütten, in denen die Mönche schlafen.
Der zweite Tempel, Wat Rat Upatham, lag eine gute halbe Stunde entfernt auf einem riesigen Berg. Durch den Wald hinauf, kamen wir auf dem Parkplatz an und konnten schon die beeindruckende Kulisse sehen. Noch ein Stück den Berg hinauf stand der Tempel, in dem ein Stück Zahn von Buddha aufgebahrt liegen soll. Am Ende des Parkplatzes sieht man durch die Bäume eine riesige Buddhastatue blitzen... das war sowas von beeindruckend. Unser Guide hat uns erstmal auf Fotos verewigt und ist dann mit uns nach oben gelaufen. Dort haben wir eine kleine Einweisung in die Wochentage bekommen: in Thailand wird jeder Wochentag mit bestimmten Eigenschaften und auch Farben assoziiert, ist man bspw. an einem Donnerstag geboren, wird man häufig Lehrer und weiß alles besser... in meinem Fall stimmt wohl beides nicht 😂 rechts vom Tempel befindet sich ein Pavillon, zu dem wir gelaufen sind und von wo aus man einen atemberaubenden Blick ins Tal, auf zwei riesige Statuen hat. Der erste Blickfang ist wieder der riesige Buddha, der von der 7-köpfige Schlange Naga beschützt wird. Unterhalb vom Tempelkomplex sieht man allerdings noch eine Frauenstatue, die im Volksglauben als "Göttin des Mitgefühls" gilt und sich Guanyin nennt. Im Inneren des Tempels befinden sich rund um den Chedi (das Zentrum des Tempels, welches die Relikte beinhaltet) 60 goldene Buddha Statuen, die jeweils eine Donation Box vor sich haben. Beim Mönch am Eingang kann man die coins dafür erwerben und dann vor jedem Buddha beim Einwurf einer Münze (2 baht) einen Wunsch äußern. Dies kann alles sein: Glück, Zufriedenheit, Erfolg im Job, Gesundheit, oder auch Wünsche für andere. Mutti und ich habe geteilt, jeder 30... und ehrlich: uns geht es so gut, dass sich viele meiner wünsche wiederholten... fühlte sich jedenfalls sehr gut an. Der Tempel insgesamt ist toll verzeihest, mit goldenen Wächterstatuen und tollen Wandmalereien, die das Leben Buddhas darstellen. Ein faszinierender Ort und wieder einmal toll, dass man beim Buddhismus mitmachen darf, ohne direkt dazuzugehören. Tempel Nummer drei war dann der Monkey Tempel mit einem riesigen liegenden Buddha in einer riesigen Höhle. Das sah auch ziemlich beeindruckend aus, wenn auch deutlich zu touristisch.
Der Tag darauf stand im Zeichen von James Bond. Am Abend vorher starb Roger Moore und wir fuhren mit dem Boot zu James Bond Island. Das war schon ein mächtiger Zufall. Jedenfalls startete unsere Tour morgens und brachte und in die Phang-Nga Bay und von dort aus mit dem longtail boat Richtung Süden. Nach mehreren Versuchen, eine Kanutour durch die Mangrovenwälder zu buchen, haben wir am Ende dann diese Tour gemacht. Das war das erste mal, dass wir richtig zu spüren bekamen, dass Nebensaison ist. Es ist eben nicht alles 'available' ist. Aber gut, wir fuhren also Richtung Süden am moslem swimming village vorbei, wo wir später noch Lunch hatten, zu einer Insel, die tolle Höhlen und Stalaktiten zu bieten hatte. Das sah wirklich toll aus. Einziges Problem: alles voller Chinesenjapaner in Schwimmwesten, die (wie wir leider auch) auf aufblasbaren Kanus durch die Gegend geschippert wurden. Spätestens da wurde uns bewusst: das ist definitiv nix für uns, wir machen sowas lieber selbst und allein :) beeindruckend war die Insel dennoch. Jaaaa und dann kam James Bond Island. Zugegeben: ich habe den Film nicht gesehen, oder ich erinnere mich nicht mehr, aber es sah schon beeindruckend aus. Und aufgrund der rainy season und Nebensaison war auch nicht mal halb so viel los, wie sonst. Nach ein wenig Bewegung auf der Insel, sind wir dann zu Koh Panji gefahren, dem muslimischen Dorf, welches sich dort vor vielen Jahren angesiedelt hat. Es ist ein schwimmendes Dorf, welches hauptsächlich vom Handel lebt und sonst ein ganz eigenes System ist. Es gibt eine Schule, einen Sportplatz, eine riesige Moschee und Krempelläden, im Grunde besteht der komplette Ort aus für Touristen errichteten Lädchen. Ansonsten war die Tour leider nicht das was wir wollten, denn Kanu durch die Mangroven war nicht dabei... aber was solls, wir haben was von Thailand gesehen und uns wieder einmal vor Augen halten können, wie gut wir es in Deutschland haben.
Und weil das hier sonst den Rahmen sprengt, mach ich jetzt Schluss und ihr könnt Bilder schauen....
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