Samstag, Mai 20

Siem Reap und: wie ich am besten zu den Tempeln komme

Man möchte meinen, in Siem Reap gibt es nichts außer Tempel... gut, für den Durchreisenden ist das auch so, dennoch ist die Stadt selbst ganz schön, viel ruhiger als Phnom Penh aber sooooo voll mit Touristen. Also ok, so viele sinds nichts, aber ich habe in den letzten Wochen nicht ein einziges Mal so viele "Weiße" gesehen. Für gewöhnlich war ich die einzige. :) aber egal, ich kam also in Siem Reap an und bezog mein Zimmer. Ich hatte, weil wohl low season ist, ein größeres Zimmer bekommen, ganz ohne Aufpreis. Ich habe schnell eingecheckt, ausgepackt und mich dann vom hauseigenen tuktuk Fahrer zu meinem 'date' mit Shea fahren lassen. Sie war ja schon zwei Tage hier und wir wollten ihren letzten Abend noch mal zusammen verbringen. Der war auch, wie schon in Phnom Penh, echt schön... ich könnte mir vorstellen, ich habe mit ihr eine neue Freundin gefunden. 


Sie war mit einer Bekannten, Gaby aus Venezuela, in einem Hostel, was auf der Dachterrasse nen Pool mit aussucht auf den Sonnenuntergang und happy hour (Bier vom Fass für 75ct) hatte. Da können sich die australischen Hostels mal eine Scheibe abschneiden. Aber zurück zum Thema, ich habe also Gaby und Shea mit Fragen zu den Tempeln gelöchert... Gaby hatte einen drei Tages-Pass und hatte allerhand Tipps parat. Den besten: Miete dir einen Scooter und mach die Tempel auf eigene Faust. Kurz als Info: das Tagesticket für die Tempel kostet 37$, ein 3-Tages-Pass 62$! Damit hat man aber noch keine 'Anreise'. Die Tempel liegen ca. 7km außerhalb der Stadt, das heißt, Angkor Wat liegt dort, der Rest, und das sind bei weitem die spannenderen Tempel, liegen deutlich weiter weg und man braucht einen fahrbaren Untersatz. Das Tuktuk kostet 15$ pro Tag, fährt einen wohin man will und das den ganzen Tag, wenn notwendig. Ich habe Leute gehört, die von Sonnenaufgang (4:30) bis Sonnenuntergang (6:30) unterwegs waren. Das bedeutet aber auch, man müsste täglich nochmal Geld für das Tuktuk berappen. Da kam die Idee mit dem Scooter genau richtig. Der kostete nämlich 10$ pro Tag und ich wusste ja jetzt wie es geht. Zudem konnte ich so abends entspannt nochmal in die Stadt zum Abendessen düsen. 

Außerdem haben die beiden mir ihre  Tempelfavoriten genannt und auf Maps markiert und das machte die Recherche deutlich leichter. So konnte ich mich nämlich schön belesen vorher und dann entspannt aussuchen, welche ich wirklich sehen will. Der Abend mit Shea war wieder wirklich cool, sie hat mir die Stadt gezeigt und mich durch den Trubel der Pub Street, das ist die Party- und Kneipenmeile in Siem Reap manövriert. Wobei an dem Abend echt wenig los war, außer die obligatorischen Fragen der tuktuk Fahrer: wild mit den Armen wedelnd, 'hey Lady, tuktuk' rufend. Schon witzig, wenn man es mit Humor nimmt. Shea selbst hatte ein Fahrrad, was mich für meinen ersten vollen Tag in Siem Reap auf die Idee brachte, diese mit dem Fahrrad zu erkunden. So konnte ich die kleinen Gassen entlang fahren und in Ruhe das Ticket Office für die Tempel suchen. Das machen nämlich viele am ersten Tag morgens und da ist dann entsprechend die Hölle los. 

Gesagt, getan. Nach einem doch sehr leckeren Frühstück (Omelette und Kaffee ausnahmsweise mit frischer Milch und keiner gesüßten Kondensmilch) bin ich 50m die Straße runter, wo ein Guesthouse lustige Fahrräder für 2$ am Tag vermietet. Die Einnahmen gehen an eine Einrichtung für benachteiligte Kinder in Siem Reap. Hab ich also gleich was Gutes getan, Bewegung für mich, Einnahmen für den guten Zweck für die Kids. Zugegeben war das Rad echt klapprig und der Sitz ging auch nicht zu verstellen, aber hey, so kam ich wenigstens mit den Füßen auf den Boden. :D Ich verbitte mir Körpergrößenkommentare! 

Ich bin also los gefahren, habe die Stadt ein wenig erkundet, Kaffee getrunken und bin dann zum Ticketoffice gefahren. Man hat mich von weitem gehört, weil mein süßes Fahrrad so geklappert hat. :) Am Abend vorher habe ich mir überlegt, auch einen 3 Tagespass zu nehmen und am ersten Nachmittag mit dem Fahrrad zu Angkor Wat zu fahren und mir am Nachmittag den bekanntesten der vielen Tempel anzuschauen. 1. ist es da nicht mehr so heiss und 2. sind nicht mehr so viele Leute unterwegs. Und genau so hab ichs gemacht. 

Der Weg mit dem Rad war super, erstens hat man frischen Wind um die Nase und zweitens ist der Verkehr nicht ansatzweise so krass wie in Vietnam. Da wurde mir ganz schnell bewusst, dass die Idee mit dem Scooter umgesetzt werden muss. Ich hatte unterwegs auch schon einen sehr netten Vermieter entdeckt, der mir versprochen hat, einen Roller bereit zu halten. Aber ich schweife schon wieder ab: ich bin also zu Angkor Wat gefahren und zum Elefanteneingang hineingegangen. Das wusste ich jedoch nicht. Es gibt eben den Haupteingang, von dem aus es die vielen bekannten Fotos gibt und wo man auch den Sonnenaufgang sieht, und dann den hinteren, wo damals die Elefanten hineingegangen sind. Die halfen nämlich beim Bau der Anlage, sowohl als Lastenschlepper als auch als Stütze für Brücken. Die Außenanlage hat eine ganz eigene Stimmung, vor allem am Hintereingang. Man läuft gut 5 Minuten durch einen kleinen Wald, in dem schon einige kleine Bauwerke stehen, bis man vor dem Eingang ins Staunen kommt. Der Anblick ist einfach atemberaubend. Man kann sich kaum vorstellen, wie die Menschen das um 1100 gemacht haben. Ja, ok, mit den Elefanten, aber dennoch. Eine derartige Präzision und sämtliche Wände sind verschnörkelt, mit Inschriften oder Bildern versehen, dass es einem wirklich die Sprache verschlägt.

Nachdem ich draußen viele Fotos gemacht habe, bin ich erstmal hinter die ersten Mauern gegangen und habe dort die Energie dieses Ortes wirken lassen. Ich weiß, das klingt ziemlich merkwürdig, aber so wars. Überall gab es kleine versteckte Winkel, Seitengänge und ziemlich steile Treppen in die höheren "Etagen"! Je mehr ich ins Innere vorgedrungen bin, umso mehr Leute waren dann auch da und überall 'Chinesenjapaner', die vor allem und jedem ein bis eintausend Fotos machen müssen. Ich habe mir jedenfalls ein paar tolle Posen angeschaut. Die werden nach Deutschland importiert! :)  

Eigentlich wollte ich an dem Tag auch ins Tempelinnere, dort ist aber die Kleiderpolizei so streng, dass ein Tuch über die Schulter nicht ausgereicht hat, muss ich also nochmal wieder kommen, na wenns denn sein muss :) 

Als ich mit Angkor Wat fertig war, wars schon spät und ich aufgrund der Hitze und des Radfahrens ziemlich knülle. Also bin ich ganz entspannt um die Anlage drum rum, habe mir noch die Wassergräben angeschaut und bin dann zurück zum Hotel geradelt. Das hatte zudem einen Pool, in den ich dann zur 'Abkühlung' erstmal reingesprungen bin. Gut, kühl wars nicht, aber der Schweiß war weg :) 


Am nächsten Tag dann hatte ich mir ja den Scooter reserviert, den ich morgens abholen wollte und dann den großen Loop der Tempelanlage fahren wollte. Aber erstmal was essen, schlafen und dann sehen wir weiter....
















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen