Der nächste Tag sollte emotional etwas weniger aufregend werden. Am Morgen hatte ich mir eine Tour gebucht, mit dem Scooter zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und versteckten Märkten. Die Tour hatte wieder super Bewertungen, war aber für asiatische Verhältnisse sehr teuer. (50$) Ich war gespannt, wurde pünktlich 8 Uhr abgeholt und hatte einen sehr netten Fahrer. Die Tour zeigte das größte Postamt Kambodschas, welches in französischem Stil gebaut ist. In diesem Teil der Stadt hat man überhaupt enorm viel französische Baukunst gesehen. Da haben die Franzosen in ihrer Besatzungszeit ne Menge gebaut :) unmittelbar in der Nähe befindet sich Phnom Penh's wichtigster Tempel, der Wat Phnom, der von Lady Penh errichtet wurde. Wat bedeutet Tempel, Phnom (wird von den Kmer pnum gesprochen) ist der Berg und Penh eben der Name der Frau. Sie hat bei einer Flut im 15. Jahrhundert einen angespülten riesigen Höhlen Baumstamm gefunden. Beim öffnen entdeckte sie 4 Buddha Statuen und sah dies als Zeichen. Sie errichtete also auf dem Hügel den Tempel und stellte die Statuen dort hinein. Sehr schön anzusehen.
Weiter ging es weiter nördlich in einen Stadtteil, der hauptsächlich von Expats bewohnt wird. Dort waren alle Wände und Mauern mit Graffiti besprüht. Sah super aus, ich fand es trotzdem etwas skurril da es irgendwie gar nicht in dieses Land passte...irgendwie dann aber doch.
Anschließend fuhren wir auf einen riesigen überdachten Markt, der ausschließlich von einheimischen besucht wird. Hat man sofort gemerkt, ich wurde ignoriert...die Gerüche dagegen waren wieder einmal atemraubend. Und überall wird noch lebender Fisch in kleinen Gefäßen aufbewahrt, bis er gekauft wird. Hat schon bisschen was von Tierquälerei. Nach all den Märkten, die ich gesehen habe, war der jetzt nicht übermäßig spannend und mein Guide ist auch ziemlich durchgejagt. Nun gut, nächster Stopp war das Independence Monument, wo wir auch wirklich nur zwei Minuten angehalten haben, ich musste für Fotos posieren und dann ging es weiter zum Königspalast (von aussen, man hat also nicht viel gesehen) und dann zu einem letzten Tempel. Und dann wars vorbei. Die Tour sollte 4h gehen, der Guide hat dem Fahrer und mir aber so Hektik gemacht, dass wir nach nicht mal 3h fertig waren. Das fand ich dann ehrlich gesagt ziemlich kacke. Gefühlt hatte der Guide ab der Hälfte keine Lust mehr und hat sich super beeilt. Er hat bisschen was erzählt zu den einzelnen Stationen, am wichtigsten schien aber, dass ich für Fotos posiere. Als ich mich im letzten Tempel dann mit dem Rücken zum Buddha betend hinknien sollte, war bei mir der Spaß vorbei. Ja, ich bin Tourist, aber kein Einheimischer macht sowas, wieso sollte ich? Zudem saßen dort auch Mönche und das fühlte sich einfach falsch und frech an. Hab ich also dankend abgelehnt. So ein Depp. Zurück im Haus, Shea hatte sich sofort gewundert, dass ich schon zurück bin (sie ist kurzerhand zwei Nächte bei mir mit eingezogen und wir haben die Unterkunft geteilt), habe ich dem Veranstalter eine ziemlich bissige Mail geschickt und mich beschwert. Eigentlich habe ich nur mit ner billigen Entschuldigung gerechnet, aber ca. 2h später haben sie mir 50% vom Tourpreis erstattet und eine sehr lange Entschuldigung geschrieben. Da war es dann ok für mich :)
Shea hatte inzwischen ein Spa rausgesucht, wo sie eine Massage wollte und ich bin direkt mit. War das toll! Auf dem Weg gab es an einem super süßen Kaffee/ Restaurant für 3$ noch Hühnchen mit Reis, Salat, Pommes (juhuuu carbs) und dann ging die Verwöhnerei los. Es gab eine 60 minütige schwedische Massage (wieso schwedisch entzieht sich mir zwar, aber gut) samt Gesichtsmaske. Hach. Das beste am Spa war, dass die Angestellten junge Mädchen sind, die aus schwierigen Gegenden kommen, zt eine schwere Kindheit hatten oder Opfer von sexueller Gewalt wurden und dort eine richtige Ausbildung bekommen.
Das ganze Spa ist dem Schutz und der Ausbildung der Mädchen gewidmet. Das fand ich ziemlich toll und vor allem war ich ziemlich geschockt, dass extra da steht, dass es hier rein um Massagen und Kosmetik geht und jedweder Übergriff sofort in Rausschmiss und Anzeige resultiert. Traurig, dass das extra dastehen muss. Jedenfalls hat es uns so gut gefallen, dass wir kurzerhand beschlossen, schnell zum Markt für die Souvenirs, die wir uns beim ersten Besuch ausgesucht hatte, zu gehen und dann für eine maniküre und Pediküre wieder zu kommen. Ja Leute, ich habe seit ner Weile richtige Fingernägel. Fasse es selbst kaum.
Das ganze Spa ist dem Schutz und der Ausbildung der Mädchen gewidmet. Das fand ich ziemlich toll und vor allem war ich ziemlich geschockt, dass extra da steht, dass es hier rein um Massagen und Kosmetik geht und jedweder Übergriff sofort in Rausschmiss und Anzeige resultiert. Traurig, dass das extra dastehen muss. Jedenfalls hat es uns so gut gefallen, dass wir kurzerhand beschlossen, schnell zum Markt für die Souvenirs, die wir uns beim ersten Besuch ausgesucht hatte, zu gehen und dann für eine maniküre und Pediküre wieder zu kommen. Ja Leute, ich habe seit ner Weile richtige Fingernägel. Fasse es selbst kaum.
Den Tag haben wir auf einer sehr gemütlichen Rooftop bar ausklingen lassen und wohl ein paar Bier Zuviel getrunken :)
Am nächsten Tag reiste Shea ab und ich habe den Tag gemütlich angehen lassen. War noch im Tuol Sleng Genozidmuseum und bin dann durch die Straßen geschlendert. Phnom Penh ist ziemlich groß aber trotzdem ist alles ziemlich zentral und wenn nicht, nimmt man eben ein Tuktuk. Von den Fahrern wird man zum Teil auf der Straße bei voller Fahrt gerufen und zum mitfahren ermutigt. Auch hier ist das Konzept: ich laufe lieber, eher nicht verbreitet. Aber mittlerweile bin ich was das Handeln angeht richtig gut geworden. Fand ich das sonst immer befremdlich, macht es mir heute kaum noch was aus :)
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