Ja, Tempel... und zwar unzählig viele. Es werden sogar heute immer noch Anlagen gefunden. Das ist schon faszinierend. Aber von vorn: ich bin nach einer kleinen Sporteinheit und Frühstück zum Scooterhändler meines Vertrauens gegangen und habe einen einfachen Scooter (wahrscheinlich für Frauen am Steuer) bekommen. Und dann gings schon los. Die Strecke kannte ich ja nun, musste also nur noch maps.me anschmeissen und meine Stationen ansteuern. Vorbei an Angkor Wat ging es zu Angkor Thom. Angkor Thom ist die Königshauptstadt, 9 qkm groß und von einem Wall mit 3km Seitenlänge umgeben. Sie war die letzte Hauptstadt des Angkor Imperiums. Vor dem Südtor stehend habe ich noch kurz Maps bemüht, um zu sehen wohin genau ich muss und dann kamen durch das Tor plötzlich Elefanten gelaufen. Wunderschön zurecht gemacht und ein traumhafter Anblick vor den alten Gemäuern.
Spannend fand ich, dass um jede Anlage ein Wassergraben liegt, wobei Graben hier nicht passt, vielmehr hat jeder einzelne die breite eines Flusses. Die Sache mit der Sicherheit war also dort auch bekannt :). Nachdem ich also die Elefanten passieren lassen habe und mich über jeden einzelnen gereut hab wie ein Schnitzel, bin ich durch das Tor gefahren und war im Gelände von Angkor Thom. Die Straße führte kerzengerade durch den Wald und ich steuerte direkt auf den ersten der Tempel zu. Bayon ist einer der bekanntesten und größten, das Zentrum des Geländes und zeigt tolle Steinformationen, Reliefs und riesige Gesichter, die zu jeder Seite zeigen. Jede Wand war mit Verzierungen versehen und durch die Gesichter fühlte man sich unter ständiger Beobachtung. Ich stand abermals vor den großen Mauern und Wänden und war beeindruckt ob der Detailverliebtheit der Gravierungen und Verzierungen. Ich fragte mich bei jedem noch so kleinen Detail, wie lang das wohl gedauert hat. UND ob es damals, beim Bau auch schon so heiss war, wie heute. (Hoffentlich nicht!) Im Ernst, bei 35 Grad im Schatten kann das ja nur Jahrzehnte gedauert haben.
Gerade 500m weiter war der Königspalast mit der Elefantenbrücke und direkt dahinter ein weiterer, unfassbar schöner Tempel, Baphuon. Allerdings musste ich hier für die Besichtigung wirklich was tun. Zuerst lief der Weg über einen tollen steinernen Brückenpfad und dann, um den Tempel in Gänze zu sehen, muss man ordentlich klettern. In der ersten Etage dachte ich kurz: ach komm, reicht doch, weil ich schon soooooo nassgeschwitzt war, habe mich aber durchgerungen und die Zähne zusammen gebissen und bin weiter hoch gestiegen. Und das hat sich wirklich gelohnt. Die Aussicht, die Stimmung, zum Gänsehaut kriegen. Aber: ich musste ja auch wieder runter...und da die für den Tourismus errichteten Holztreppen so unfassbar steil waren, waren sie auch deutlich kürzer. Das bedeutete abwärts, dass man schräg läuft und sich festhält, denn ein Schritt zu lang und man segelt in einem Rutsch 6-10m locker nach unten. Das tut bestimmt weh!
Geschafft hab ich es unbeschadet, bin dann außen noch um die Anlage drum rum, bevor ich zurück zu meinem Roller gegangen bin und dort stand sie, meine Rettung am Vormittag: eine Saftverkäuferin. Und da habe ich erstmal einen riesigen mixed juice bestellt, der aus Papaya, Ananas, Melone und Mango bestand. Hach... mehr brauche ich nicht sagen. In Angkor Thom gibt es zudem noch allerhand kleine Formationen, Häuser, Ruinen, die ich gar nicht alle geschafft habe. Weiter ging für mich der Weg durch das Nordtor, über den grand circle zu einigen kleinen Tempeln, die deutlich weniger frequentiert von Besuchern waren, als Angkor Wat und Angkor Thom.
Mein nächster Stopp war Preah Khan, welcher versteckt im Wald liegt und Neak Pean, der in einem See liegt und zu dem man über eine lange Brücke/Pfad laufen muss. Alternativ kann man bei höherem Wasserstand auch das Boot nehmen. Beide Temple sind eher klein, aber dennoch sehr schön anzuschauen. Nach einem kurzen Kaffeestopp ging es danach auf meinem kleinen tollen Roller weiter auf dem Grand Circuit in Richtung Östlichen Mebon. Dieser Tempel war wieder einiges größer und hatte tolle große Elefanten als "Wachen" rund um die Mauern.
Eigentlich wollte ich an dem Tag auch noch Ta Prohm besichtigen, war dann aber so gerädert von der Hitze und dem laufen, dass ich beschlossen habe, nachbrausen zu fahren und diesen und den Dschungel Tempel am nächsten morgen nach dem Sonnenaufgang zu besichtigen... also bin ich ganz gemütlich nach hause gefahren, habe ne runde im Pool gebadet, war was essen und bin dann schlafen gegangen... die Sache mit den Sonnenaufgängen ist nämlich die, dass es immer viel zu zeitig los geht. Für mich klingelte dieses Mal um 4:30 Uhr der Wecker. Nun aber erstmal die volle Ladung Tempel in Bildern....
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