Samstag, Mai 27

Ta Prohm, Tonle Sap and bye bye Cambodia

Einen kleinen Nachtrag muss ich noch liefern,,, am Abend bevor ich zum Sonnenaufgang los bin, bin ich mit meinem Nachbarn, Sean aus Manchester, ins Gespräch gekommen, der mir von seinen Tempelerlebnissen berichtet hat. Außerdem haben wir ewig beim Bierchen über Gott und die Welt und seine Tätigkeit als Clown in einem britischen Zirkus geredet. Das war ziemlich witzig und super spannend... aber dann musste ich wirklich ins Bett. Das mit dem zeitig aufstehen geht zwar deutlich leichter mittlerweile, fetzten tuts trotzdem nicht. Ich bin also aufgestanden und auf den Roller gestiegen. Morgens war es tatsächlich fast sowas wie frisch :)) auf dem Weg dachte ich schon, ich bin zu spät, weil es am Horizont schon hell wurde. Aber noch zeitiger wollte ich dann auch nicht los. Ich bin also zu Angkor Wat gefahren, habe meinen Roller abgestellt und bin rein, vor den See, in dem sich der Tempel so toll spiegelt. Auf den Bildern sieht es tatsächlich noch spektakulärer aus als in echt... da sieht man wenigstens die Spiegelung. Einziger kleiner Wermutstropfen: in dem Moment, als die Sonne hätte über die Spitze des einen Turmes geschaut, setzte sich eine riesige Wolke davor, die auch erst eine Stunde später verschwand. Aber hey, es war wirklich toll...  

Danach bin ich dann doch noch auf die oberste Ebene im inneren von Angkor Wat gestiegen. Und das war die beste Entscheidung. Dadurch, dass ich so zeitig dran war, musste ich noch 15 Minuten warten, bis diese geöffnet wurde und war dann mit in der ersten Gruppe, die an dem Tag rauf durfte. Dadurch war natürlich fast nichts los und ich konnte alles in Ruhe und z.T. ohne Menschen anschauen und fotografieren. Und die Aussicht auf die gesamte Anlage war um die Zeit echt einmalig. 

Nach und nach füllte sich der Temple und ich fuhr weiter zu Ta Prohm...und auch dort war ich nahezu allein. Dieser öffnet erst um 7:30 und ich bin ca 7:45 rein gegangen. Einige unter euch werden den Tempel aus den Filmen: Indiana Jones oder Lara Croft: Tomb Raider kennen. Unabhängig davon war Ta Prohm einer meiner Lieblingstempel. Einige Bereiche waren noch nicht, andere wurden gerade restauriert und überall wuchsen riesige fantastische Bäume zwischen den Mauern, auf den Gebäuden und in Häusern. Es war unfassbar schön. Ta Prohm selbst wurde vom König für seine Mutter errichtet und ist zwar Buddhistisch, beherbergt aber einige hinduistische Reliefs. Ich war begeistert und bin viel länger dort drin geblieben als zB in Angkor Wat. Es war noch so schön kühl, ich war fast allein und diese Bäume... hach. 






Aber nach 1.5h wollte ich dann doch weiter, ich hatte mir von Sean ja noch einen Tempel ziemlich abseits empfehlen lassen. Und der Weg dorthin war auch nochmal eine gute Stunde Fahrt. Raus aus den Tempelanlagen bin ich über eine wenig befahrene Straße Richtung Südosten gefahren. Das war toll, Fahrtwind bei (Achtung, haltet euch fest) 50kmh war hervorragend. Ich bin nämlich jetzt so ne richtige Rollertante. An der Straße habe ich mir aus Plasteflaschen noch etwas Benzin geholt und bin dann, weil, Überraschung: sie Straße plötzlich aufhörte und als Schotterpiste weiter lief, off Road gefahren. De letzten beiden Tempelchen lagen versteckt in einem Wald und ich musste ganz schön klettern. Bakong und auch Preah Koh waren zum Abschluss nochmal eindrucksvoll anzuschauen. Und dann hatte ich es auch geschafft. Ich habe nur einen Bruchteil dessen gesehen, was sich in und um Seam Reap versteckt, war aber rundum zufrieden. Ein tolles Land mit super spannender Geschichte. 


Den Tag habe ich dann sehr ruhig ausklingen lassen. Ich habe schon mal ein wenig geräumt und gepackt, denn mein letzter Tag in Kambodscha stand im Zeichen einer Tour zum schwimmenden Dorf Kampong Phluk welches am Tonle Sap, dem größten See Kambodschas liegt. Los ging es mit einer guten Stunde Anfahrt im strömenden Regen, einem kurzen Toilettenstopp wo erstmal alle einen Poncho gekauft haben. Und dann kamen wir an einem kleinen Fluss an, in dem gefühlt 50 kaputte Boote lagen und ins eines dieser durften wir dann einsteigen. Das war schon abenteuerlich, hatte es ja vorher erstmal richtig geregnet. Allerdings hatten wir riesiges Glück, denn der Regen hörte auf und blieb weg :) kann ja auch nicht sein, dass es auf meinen Bootstouren immer regnet. Und dann fuhren wir flussabwärts, wo sich nach und nach hochgebockte Häuser entlang des Flusslaufes erstreckten. Das sah ziemlich unwirklich aus, als die Besiedlung aber immer dichter wurde, erkannte man auch das 'Dorf'. Da aktuell noch das Ende der Trockenzeit ist, war der Flusslauf und die Umgebung auch noch sichtbar. In der Regenzeit steigt der Wasserstand des angrenzenden Tonle Sap um gute 5 Meter an und macht aus dem Dorf das bekannte schwimmende Dorf, in dem die Menschen nur mittels Booten unterwegs sein können. Auch waren jetzt der Fluss und der See (der ist zurzeit gerade mal 1m tief) momentan noch super schlammig und braun. Der Guide hat uns Bilder gezeigt, wie wundervoll blau das Wasser ist, wenn der Pegel hoch liegt und der Schlamm weggespült ist. Sehr beeindruckend. Nach gut 20 Minuten Fahrtzeit sind wir ausgestiegen und zu Fuß durch das Dorf gelaufen dort schien gerade die Schule vorbei zu sein, denn es waren gefühlt 100 Kinder auf der Straße unterwegs. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, es gibt mehr Kinder als alte Leute... nun gut, wirklich viel zu tun haben sie dort ja auch nicht 😂 aber es war wirklich sehenswert. Viele der Häuser waren "mehrstöckig", dass die Häuser noch Lagerfläche hatten. Viele waren auch wirklich schön zurecht gemacht, mit Kräutergarten auf den Terrassen und bunten Blumenkübeln. Lediglich den Boden durfte man nicht so genau anschauen, denn der Bestand zu 90% aus Matsch und Dreck. 

Beim durchlaufen habe ich mich die ganze Zeit gefragt, was die Mensch wohl denken, wenn täglich ein paar Touristen vorbei kommen und sich anschauen, wie sie dort leben...das muss für sie ziemlich skurril sein. Viele der Häuser haben keine Toilette, die Menschen gehen also raus in den Busch (zumindest in der Trockenzeit). Auch Elektrizität gibt es nur spärlich. Viele nutzen Batterien und seit kurzem gibt es einen Generator, der abends das dort versorgt, dass wenigstens etwas Licht ist und manch einer tv schauen kann. Besonders spannend fand ich eines der wohltätigen Projekte, welches Kindern Nachmittag nach der Schule kostenfrei Englischunterricht ermöglicht. Und der Lehrer sucht immer Unterstützung von außen, denn die Kambodschaner sprechen selbst nicht so gut englisch, dass es für perfekte Aussprache reicht. Wer also alle in Abenteuer sucht, geht nach Kambodscha und lehrt englisch! 

Nach dem Dorf sind wir wieder aufs Boot und dann auf den See gefahren. Dieser ist die Lebensgrundlage der Menschen, denn er versorgt sie mit Fisch, welchen sie für den Handel und natürlich zum Essen brauchen. Dort sind wir zu einem schwimmenden Restaurant mit angrenzender Krokodilfarm gefahren und haben den Sonnenuntergang und Abendessen genossen. Man kann sich kaum vorstellen, dass in der braunen Brühe was lebendiges drin ist, geschweigedenn dass man das essen kann. Oder dass der See und die Gegend mal nicht matschig braun sind sondern schön blau und klar. 

Das war mein Kambodscha Abenteuer... ein faszinierendes Land, mit toller Kultur und unfassbar trauriger Geschichte... trotz allem super netten und lebensfrohen Menschen und einem Klima, woran man sich wirklich gewöhnen muss. Ich habe lange nicht alles gesehen und werde wohl nochmal wieder kommen müssen... schließlich gibt es hier noch den Norden und die Küste mit tollen kleinen Inseln und atemberaubenden Tauchplätzen... 


Die Sachen sind gepackt... meine letzte Station Thailand wartet auf mich...














































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